Seit einigen Jahren praktiziere ich Yoga. Als Hardcore-Yogi würde ich mich allerdings nicht bezeichnen. Ich kenne zwar die grundlegenden Elemente, aber tatsächlich schaffe ich es nur ein paar Mal im Monat mich aufzuraffen. Leider, denn danach fühle ich mich immer großartig.
Heute möchte ich ein paar Sachen mit euch teilen, die ich durch das Yoga gelernt habe. Das Tolle ist, all diese Erkenntnisse könnt ihr genauso gut im Alltag anwenden, wie beim Yoga.
Du musst nicht immer Erster sein! Getreu dem Motto „dabei sein ist alles“ kannst du beim Yoga alles etwas lockerer sehen. Niemand gewinnt das Match.
Beim Yoga gibt es Niemanden, der am Ende eine Medaille gewinnt oder auf ein Podest gestellt wird. Zum Glück. Wir müssen uns also nicht mit ausgebreiteten Ellenbogen an anderen vorbeidrängeln, um dann ganz laut „Erster“ rufen zu können. Hilfreich ist diese Erkenntnis auch im Joballtag. Natürlich geben wir unser Bestes. Aber auch hier bekommt man im Normalfall keine Medaille dafür, wenn man Erster ist. Also lieber sorgfältig arbeiten. Bei zu viel Ehrgeiz macht man sich meistens mehr kaputt, als es einem nützt. Streber mag ja schließlich auch Niemand! ;)
Was kümmert es mich, was mein Nachbar macht. Einfach mal nur um dich kümmern.
Auch wenn man es nicht soll, vegleicht man sich beim Yoga, so wie im Alltag, immer mit seinem Gegenüber. Aber was für ein Blödsinn! Schließlich sind wir alle unterschiedlich. Ob von unserem Körperbau oder unserem Wesen. Warum also anderen nacheifern?
Denk nicht darüber nach, was geht und was nicht geht. Tu es einfach!
Oft legen wir uns Steine selbst in den Weg, indem wir denken „Das geht doch nicht“ oder „Das kann ich doch nicht machen“. Warum wir das tun, weiß niemand. Aus Angst? Vorsicht?
Fakt ist, dass man manchmal einfach seine Grenzen vergessen muss, um weiter zu kommen. Ob man das mit dem Traumjob einfach mal ausprobiert oder sich zum 500sten Mal am Kopfstand versucht. Einfach machen und feststellen, dass es funktioniert.
Die Ruhe steckt mitten in dir. Egal wo du dich gerade aufhältst
Im Alltag vergessen wir oft, dass wir nur Menschen sind und versuchen immer die eierlegende Wollmichsau zu sein. Oft stoßen wir dabei an unsere Grenzen und merken nicht, wenn unser Körper uns sagen will, dass er überfordert ist. Manchmal muss man „nein“ sagen und sich zwischendurch immer mal wieder auf seine innere Ruhe besinnen. Ob bei einem kleinem Spaziergang in der Mittagspause oder bei einem kurzen Durchatmen an der Fensterbank. Im größten Chaos kann man es schaffen mit 3 Atemzügen wieder kurz Kraft und Energie zu sammeln. Danach kann man dann auch wieder konzentrierter durchstarten.
Loslassen und atmen
Wenn einmal etwas nicht funktioniert, bringt es nichts, sich tagelang darüber zu ärgern. Frage dich, warum das passiert ist und wie du es beim nächsten Mal besser machen kannst. Lass die schlechten Gedanken los und beginn einfach wieder von vorn.
Ich gebe zu, dass ich früher immer gesagt habe, dass mir das mit dem „Omm“ immer viel zu esotherisch war. Aber nachdem ich bemerkt habe, dass man nicht gleich zu Staub zerfällt, wenn man am Ende eines Kurses mal etwas Omm brummt, komme ich damit gut klar. Also alles halb so schlimm, für die, die bisher immer Berührungsängste gegenüber Yoga gehabt haben. Probiert es einfach mal aus. Ich habe für mich das Power Yoga bzw. Vinyasa Flow Yoga entdeckt und kann diese zwei Arten sehr weiterempfehlen.
Tolle Yogastudios in Hamburg sind zum Beispiel: Damngood Yoga, Power Yoga Germany und Yogaraum. Wer an Yogawochenenden oder Reisen interessiert ist, sollte mal bei Makai Yoga vorbeischauen. Auch der Les Mills Bodybalance Kurs (wird in versch. Fitnessstudios angeboten) ist für Einsteiger super.
Ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich ruhiger durch das Yoga geworden bin. Klar, flippe ich auch manchmal noch aus (z.B. wenn mir Jemand mein Essen klaut), aber im Großen und Ganzen trete ich den alltäglichen Wahnsinn gelassener entgegen. Namaste.
Was habt ihr für Erfahrungen mit Yoga gemacht?
4 Comments
Ich finde Yoga faszinierend und obwohl ich sicherlich kein „Eso-Freak“ bin (:D), kann ich einiges von diesem esoterisch wirkenden nachvollziehen. Ich hab sehr viel dazu gelesen – auch halb-wissenschaftliches – und war in sehr vielen guten Kursen auf Bali. Die Lehrer dort waren alles, Hardcore-Yogis mit 15 Tage Saftkuren, weil der Körper und Geist reiner ist fürs Yoga und solche, die aus dem Fitnessbereich kamen und erst nach und nach zum Yoga gefunden haben. Die haben meinen Einstieg echt sehr erleichtert! Ich bin ein hibbeliger und nervöser Mensch, Yoga hilft mir runterzukommen und Zeit für mich zu nehmen. Und seit ich 10 min täglich definitiv ohne wenn und aber für mich reserviere fürs Yoga bin ich viel ruhiger geworden :)
Liebe Grüße!
Ich seh das ähnlich wie du. Die Hardcore-Kurse schrecken uns „normalos“ oft ab. Ich glaube deshalb bin ich auch beim Power Yoga gelandet. Das Studio in dem ich das angefangen habe, war auch nicht so sehr Eso. Da fing es auf einmal an Spaß zu machen. Ich finde es spannend, dass du dadurch weniger nervös bist. Eigentlich ja super und empfehlenswert für viele Leute. ;)
Ich war auch völlig abgeschreckt als ich vor 10 Jahren das erste mal zum schnuppern beim Yoga und dann alles zu esoterisch war und vor allem als ich eine halbe stunde „rumliegen“ musste und meine mitte finden durch atmen. ich bin so hibbelig, hatte totale panik einzuschlafen und musste schon nach 5 minuten auf klo :D dann hat mir eine freundin auch vor zwei jahren poweryoga empfohlen und siehe da, es ist perfekt für mich. Du hast doch schon Yogareisen gemacht oder? Kannst du eine bestimmte empfehlen?
Ach wie toll. Manchmal muss man wirklich mehrere Arten ausprobieren. Ging mir genauso.
Und ja, ich habe schon ofter so Yoga Retreats gemacht. Das war immer über Makai Yoga und wirklich immer toll. Schau mal, ich habe das unten im Artikel verlinkt.
LG Jojo