Überall liest man momentan vom Minimalismus. Wie ihr ja bereits auf meinem Blog mitbekommen habt, bin auch ich von dem Thema begeistert und versuche ihn nach und nach immer mehr in mein Leben zu integrieren. Ich gebe zu, es ist nicht leicht, da ich mich bisher eher zum Typ Messie zählte, aber mit kleinen Schritten komme ich voran. Zwar ist es noch ein sehr langer Weg bis zu einer Minimalismus-Konformen Lebensweise, aber es hat sich schon einiges an meinem Verhalten geändert.
Und von den kleinen Schritten möchte ich euch heute berichten. Diese kosten uns allen nur ein wenig Disziplin oder etwas Überwindung, aber bringen langfristig wirklich so viel.
Vorräte aufbrauchen
Es fängt damit an, dass ich mir vorgenommen habe, meine Vorräte aufzubrauchen. Da wir uns weder im Krieg befinden, noch morgen alle Geschäfte bis auf unbestimmte Zeit schließen, gibt es keine Ausrede sooo viel zu horten. Ich habe zum Beispiel Tonnen an Tees, Nudeln, Nüsse und Superfoods im Vorratsschrank. Ihr könnt euch vorstellen, dass dieser fast auseinanderplatzt. Also, bevor die Sachen irgendwann wegrennen, ist Kaufverbot für Vorräte angesagt. Nur durch das Reduzieren sehe ich erst einmal, was eigentlich wirklich alles noch da und überhaupt genießbar ist.
Kaputtes entsorgen
Seien wir ehrlich, die Socken mit dem Loch oder das T-Shirt mit der kaputten Naht werde ich wohl weder heute noch morgen stopfen. Also sind wir doch so realistisch und entsorgen die Sachen, bevor die Motten ihren Spaß dran haben. Dasselbe gilt für all die Technik, die rumliegt und kaputt ist. Bevor wir nämlich zum Bastler werden, der mal eben eine alte Polaroidkamera repariert, werden wir wahrscheinlich eher Bundespräsident. Ebenso weg mit all den alten Ladekabel und Akkus etc. von denen sich die Geräte längst im Müll oder Museum befinden.
Unpassendes entsorgen
Die tolle Jeans von vor 10 Jahren, die du soooo geliebt hast, ist zwar eine tolle Erinnerung, aber mal Butter bei die Fische, die passt weder noch über deinen Po, noch auf die Straße. Ja, man könnte sagen „Die Trends kommen alle wieder“, aber wollen wir wirklich darauf warten?! Und wenn wir einmal damit anfangen, dann können wir bald in unseren 4 Wänden nicht mehr atmen.
Austauschen, nicht hinzufügen
Sollte ich mir aktuell mal etwas Neues kaufen, dann müssen mindestens ein, bestenfalls sogar 2 ungeliebte Teile dafür die Wohnung verlassen. So häuft man nicht nach und nach wieder einen neuen Berg an Klamotten an. Bisher habe ich wirklich noch nie nur ein Teil von den aussortierten Teilen vermisst.
Nicht jeden Trend mitmachen
Seit meinem Minimalismus-Trip achte ich auch mehr darauf, dass meine Neuzugänge eine gute Qualität besitzen und mehr als eine Saison überstehen. Auch bei all den verrückten Trends muss ich mittlerweile nicht jeden Quatsch mitmachen. Mittlerweile weiß ich was mir steht, und das ist mir tatsächlich wichtiger, als absoluter Trendsetter zu sein. Aber natürlich darf es dennoch modern sein, dafür aber etwas puristischer.
Warum das Alles?
Wenn ihr euch fragt, warum ihr all das tun solltet, dann kann ich euch dies natürlich auch noch beantworten.
Ich habe in den letzten Jahren mehr Kosmetik, Kleidung und Accessoires angehäuft, als ich in 10 Leben gebrauchen könnte. All diese Dinge machten mich weder glücklicher noch schöner. Im Gegenteil, irgendwann versinkt das Leben im Chaos. Und das nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Kopf. Ich konnte mich in meiner eigenen Wohnung nicht mehr entspannen, weil all diese Sachen mich fast erdrückt haben.
Jetzt, einige Monate nachdem ich mein „Minimalismus“ Projekt begonnen habe, merke ich wie nach und nach nicht nur mehr Raum, sondern auch Luft hinzukommt. Ich denke und lebe klarer und strukturierter. Auch wenn es noch ein weiter Weg ist, den ich vor mir habe, merke ich wie gut mir all das Loslassen tut.
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4 Comments
Ganz ganz tolle Tipps!! Ich versuche mich auch immer wieder am Minimalismus, es gelingt mal mehr, mal weniger! Aber zumindest bei Kleidung sowie Nagellack bin ich sehr strikt geworden. Ich besitze nämlich gefühlt 200 Nagellackenfarben, aber im Grunde trage ich doch nur einen Ton: etwas rötliches!
Auch meine Vorratshaltung ist ETWAS zu viel, aber da muss ich erst noch an mir arbeiten ;-)
Liebe Grüße
Jenny
Du hast absolut recht, gerade jetzt, wo die Tage kälter und kürzer werden, man mehr Zeit zuhaus verbringt, fällt mir jedes Jahr wieder auf, wie viel Kram eigentlich so rum liegt. Klamotten und Technik sortiere ich wirklich oft aus, bzw. kaufe auch nur noch die Teile, die mir gefallen und nicht wegen dem Trend. Danke für den tollen Tipp mit dem Vorratsschrank, dass nehme ich als nächstes in den Angriff! :)
Schöner Blogpost :) danke dafür! Ich versuche auch hier und dort immer wieder ein wenig minimalistischer zu denken. Nicht nur für mich und einen von Eindrücken überfluteten Kopf, sondern auch für die Umwelt. Denn jedes nicht neu gekaufte Teil ist ein kleiner Beitrag… und an der Stelle habe ich noch einen Vorschlag aus meiner eigenen Strategie. Eigentlich finde ich es schon besser, Dinge zu reparieren. Deshalb treffe ich mich alle paar Monate mal mit einer Freundin zum Kleidung heile machen. Wir setzen uns mit Nadel und Faden an den Küchentisch, trinken ein Glas Wein und quatschen und nebenbei werden lose Mantelknöpfe wieder angenäht, zu weit aufgerissene Used-Look-Jeans mit Stopfgarn wieder tragbar gemacht, rausgeribbelte Fäden wieder eingezogen und letztes mal lief nebenan in der Waschmaschine eine Ladung mit ausgeblichener schwarzer Kleidung die wir wieder eingefärbt haben. Danach sah alles aus wie neu! Und das tollste daran ist, dass wir uns danach immer die reparierten Teile ganz neu entdecken und super stolz darauf sind. Das macht richtig glücklich und man muss nichts neu kaufen.
Wie witzig ist denn diese Idee. Toll. Wirklich cool. Man sieht die Freundinnen, kann quatschen und macht auch noch etwas Nützliches währenddessen. Danke für die Inspiration :)