Wer sich mal in das Minimalismus Thema reingelesen hat, landet schnell beim Thema Capsule Wardrobe. Aber was bedeutet das eigentlich und wie kann ich es in meinen Alltag integrieren?
Was bedeutet Capsule Wardrobe
Capsule Wardrobe heisst wörtlich übersetzt soviel wie „Kapsel Kleiderschrank“. Der Sinn dahinter ist, dass man nur noch eine sehr minimierte Anzahl an Kleidung in seinem Schrank hat. Aber dafür nur Teile, die sich gut untereinander kombinieren lassen. Ihr kennt das: Der Schrank ist voll und wir wissen nicht, was wir anziehen sollen. Wir stehen stundenlang vor dem Schrank und alles endet damit, dass wir unser Lieblingsoutfit anziehen, womit wir immer und überall gut beraten sind. Oder, und das ist der schlechtere Fall, wir liegen schreiend und wimmernd vorm Schrank und brüllen unseren Freund an, dass wir neue Klamotten brauchen.
37 Teile sind genug
Doch es könnte auch ganz anders sein. Nach dem Capsule Wardrobe Konzept haben wir nur eine bestimmte Anzahl von Kleidungsstücken, zum Beispiel 37, im Schrank. Diese Zahl lässt sich natürlich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Ebenso sind sie immer auf 3 Monate (also saisonal) begrenzt. Das heißt man räumt alle 3 Monate die Garderobe um und verbannt die Sachen die man nicht benötigt in den Bettkasten oder so. Natürlich sind Sportklamotten und Rumgammel-Outfits oder Accessoires wie Taschen und Ketten außen vor.
Nehmen wir mal an, wir planen unsere Herbst-Auswahl, so wie ich momentan. Diese Auswahl ist angelehnt an den Empfehlungen von Bloggerin Caroline von Un-fancy.com. Allerdings habe ich sie meinen Bedürfnissen angepasst. Es macht z.B. wenig Sinn sich High Heels auf die Liste zu setzen, wenn man diese nie trägt. Genauso ist es mit Röcken oder Kleidern. Es ist also alles Geschmackssache.
Mix & Match
Ganz wichtig ist, dass man sich nur Lieblingsstücke herauspickt, die sich gut kombinieren lassen. Wenn man dann also nur noch eine Auswahl an Sachen hat, die einem gefallen und die auch gut sitzen (ganz wichtig), dann ist es viel einfacher nach dem Mix & Match Prinzip zu verfahren und alles untereinander zu kombinieren. Ein tolles Video zu diesem Thema findet ihr hier.
Was ist der Sinn
Ganz einfach, weil es nicht nur Zeit spart, wenn ihr morgens vor eurem aufgeräumten und nahezu leerem Schrank steht, sondern auch, weil ihr Geld spart. Ihr kauft nicht mehr unüberlegt das x-te Tshirt, nur weil es im Sale ist. Alles was ihr kauft, wird von nun an gut überlegt sein. Denn oberste Priorität hat nun die Kombinierbarkeit eurer Klamottenauswahl.
Warum man viel Geld dabei spart
Natürlich ist dies keine Lebensform für Mädels, die ihre Vielfalt lieben und sich am liebsten 5x täglich umziehen würden, um das gesamte Repertoire ihres Kleiderschrankes vorzuführen. Aber es ist auf jeden Fall etwas für Mädels wie mich, die immer toll aussehen wollen, aber eben nur einem geringeren Aufwand an Zeit und Nerven aufbringen wollen. Der Vorteil ist auch, dass wenn man nicht mehr so viel kaufen muss, neigt man eher dazu hochwertigere Kleidung zu kaufen. Dann darf es auch mal ein Cashmere Pullover und eine Seidenbluse sein. Schließlich kauft man dafür ja viel seltener ein. Das hat wiederum zu Folge, dass die einzelnen Teile auch viel länger halten. Wenn man sich auf klassische Schnitte und Muster beschränkt, kann man seine Garderobe über Jahre immer wieder verwenden. Natürlich kann man auch pro Saison, je nach Bedarf, mal das ein oder andere Trend-Teil ergänzen.
Wem 37 Teile zu wenig sind, der kann natürlich auf 50 (oder was auch immer) erweitern. Aber natürlich kann man das ganze auch mit 30 Teilen schaffen. Wie so oft heisst es auch hier: „Alles kann, nichts muss“.
Für mich hat das Capsule Wardrobe System viele Vorteile. Vor allem, wenn man nicht unbegrenzt Platz für Kleidung hat, oder auch wenn einem oft die Ideen bei der Auswahl der Kleidung fehlen. Ebenso ist es sehr praktisch, wenn man viel reist oder sogar zwischen zwei Städten pendelt. Und das Koffer packen fällt auch viel einfacher.
Wie ihr seht, gibt es viele Vorteile. Zumindest so viele, es einfach mal einen Monat auszuprobieren, oder was sagt ihr?
2 Comments
Spannende Idee! Es stimmt ja tatsächlich das ein Großteil im Kleiderschrank unberührt bleibt. Ich versuche auch weniger und besser kombinierbar einzukaufen. Also vor allem Uni in schwarz, grau und gestreift. So fällt es mir schon um einiges leichter. Auch habe ich in den letzten Wochen super viel ausgemistet und mir für die großen Anlässe in diesem Jahr kein neues Kleid gekauft sondern die alten getragen. Habe ich mich wohl gefühlt? Oh ja und wie!!! Heute sind die nächsten 2 Säcke für den Altkleidercontainer fällig :-) Klasse Post und wirklich ein sehr guter Anreiz den eigenen Schrank noch einmal neu zu betrachten!
Oh ja, dass glaub ich dir. Mein Entrümpelungsprojekt ist auch längst nicht abgeschlossen. Muss da noch einiges machen. Aber es fühlt sich wirklich gut an. :)