Allgemeines Lifestyle

Alles über meinen Job als Fotoredakteurin

3. Oktober 2015

Heute möchte ich euch mal von meinem Beruf als Fotoredakteurin erzählen. Also das, was ich mache, wenn ich nicht blogge, esse, schlafe oder anderen Quatsch verzapfe. Denn wir blogger, die nicht von einer Fashion Week zu nächsten tingeln, haben manchmal auch einen richtigen Beruf. So richtig mit Arbeitszeiten, Mittagspause und Gehalt.

Also, nach meinem relativ schlechten Abitur (Durchschnitt: 3 Komma irgendwas) wollten meine Eltern mich dazu bewegen, eine seriöse Ausbildung zu machen. Etwas bei einer Bank zum Beispiel. Zum Glück, war das weit weg von meinen Vorstellungen, wenn man die Banksituation heute so betrachtet. Also bin ich vom beschaulichen Thüringen nach Bremen gezogen und habe eine Ausbildung zur Fotomedienlaborantin begonnen. Das ist eine Mischung zwischen einem Fotografen und einer Laborratte. Und da digital damals schon richtig angesagt war, hatte ich das Glück, die ganze digitale Bildbearbeitung mit zu erlernen. Nachdem ich meine Ausbildung verkürzt und dann mit Bravour bestanden habe (so ist das eben, wenn man etwas macht, was einem Spaß macht) ging es direkt in einen riesigen Verlag nach Hamburg. Dort bekam ich als kleiner naiver Berufseinsteiger die Chance, Fotoredakteurin zu werden. Meine damalige Chefin war streng, aber super. Sie hat mir viel gelernt und ich bin bis heute froh, dass sie mir damals die Chance gegeben hat.

Seit dieser Chance arbeite ich als Fotoredakteurin. Und das sind jetzt schon mehr als 10 Jahre. Ja, so alt bin ich schon. Aber ob ihr es glaub oder nicht: der Job ist toll. Im Eigentlichen besteht er darin, die passenden Bilder zu einer Geschichte zu finden. Mein Steckenpferd sind Mode-und Klatschthemen. Also Klatsch und Tratsch über A-Z Promis und die hübschen bis unschönen Outfits dieser. Ja, es gibt wirklich Schlimmeres ;)

Aber zugegeben. Auch dieser Job ist manchmal nervenaufreibend und anstrengend. Zum Beispiel wenn man tagelang ein Foto suchen muss, welches die Chefredakteurin im Kopf hat, was es aber eigentlich gar nicht gibt. Das kann ziemlich demotivierend sein. Aber Kummer gehört ja bekanntlich dazu.

Seit knapp 3 Jahren mache ich den Job jetzt als Freelancer. Das heisst ich tingle von Redaktion zu Redaktion. Dorthin, wo ich gerade gebraucht werde. Der Vorteil daran ist, dass man wenger in einen Trott verfällt, da sich alle paar Wochen der Arbeitsplatz wieder ändert. Man lernt neue Kollegen kennen und auch die verschiedene Abläufe. Der Nachteil ist natürlich die etwas unsichere Zukunft und eine gewisse Unflexibilität, da man eigentlich immer erst einmal alle Jobs annimmt, aus Angst irgendwann zu verhungern. Mittleiweile hat sich diese Angst etwas gelegt, aber dennoch habe ich großen Respekt vor der Zukunft.

DoMoreOf

Worauf ich in meinem Post hinaus will? Ganz einfach: Macht, worauf ihr Lust habt. Und damit meine ich nicht, in der Sonne liegen und nix tun. Was natürlich auch wichtig ist, aber dafür bekommen wir einfach zu wenig Geld. Es ist doch ganz einfach: Wenn ihr einen Job habt, der euch Spaß macht, macht ihr ihn gut und seid damit glücklich. Besser geht’s also nicht. Falls ihr euch irgendwann mal zwischen einem seriösen, sicheren Job mit hohem Gehalt oder einem, der euch einfach mehr interessiert und verspricht mehr Spaß zu machen, dann überlegt gut! Ich wüsste, was ich tue.

Habt ihr euren Traumberuf schon gefunden?

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4 Comments

  • Reply Knitterfee 4. Oktober 2015 at 11:22

    Ich muss ja sagen, ich bewundere Dich immer wieder dafür, dass Du in der Branche arbeitest und trotzdem so ne Liebe bist. Meine eigenen Erfahrungen im Verlagswesen, gerade im Tabloid, waren wirklich ganz übel und ich greife seitdem selbst im Wartezimmer meistens eher nach einem Spiegel als nach der Gala ;)
    Ich finde das ganz schwierig, mit der Jobwahl, gerade wenn man von der Schule kommt und vielleicht der Weg zu dem, was man wirklich machen will, nicht als Ausbildungsberuf oder Studiengang zu haben ist.
    Als ich Mediengestalterin wurde, war das Berufsbild gerade erst einige Jahre alt. Und das, was ich jetzt mache, nämlich Produktfotografie *und* Grafik *und* Social Media *und* Blogger betüdeln *und und und* – das hätte ich in einem Ausbildungsgang nicht lernen können, sondern nur durch harte Arbeit und immer wieder neu ansetzen.
    Und ehrlich gesagt habe ich mir in den letzten Jahren oft mal gewünscht, ich hätte was „langweiligeres“ in einer besser bezahlen Branche gelernt, in der ich von 9-17 Uhr arbeite und Freitags um 13 Uhr nach Hause geh, und in der Zwischenzeit ein Blatt Papier nach dem anderen von links nach rechts lege ;)
    Aber dann wiederum… ne. Ich liebe meinen Job und wenn ich Kommentare von Kunden lese, die sich über mein Design freuen, oder eine Promo, die ich gestaltet habe, besonders gut ankommt, dann ist das viel wert. Und dann auch noch Kundinnen zu haben, die meine Arbeit zu schätzen wissen und mich dafür anständig bezahlen, ist erst recht großartig.

    • Reply Jojo 4. Oktober 2015 at 19:16

      Ich glaube auch, dass das viel mehr Wert ist, als das Geld. Selbst wenn du erst einmal Formulare von links nach rechts geschoben hättest. Dann wärst du mittlerweile wahrscheinlich so frustriert, dass du Depressionen hättest. Oder so ähnlich. Langfristig kann das keine Lösung sein, dafür verbringen wir einfach zu viel Zeit damit. Also: Alles richtig gemacht! ;)

  • Reply Melissa 5. Oktober 2015 at 20:10

    Ich kann dich sehr gut verstehen, denn mir erging es ähnlich. Nach dem Abi hab ich erst auf Lehramt, weil „dass passt so gut zu dir“. Nach zwei Jahren brach ich ab und studierte Germanistik. Heute arbeite ich als Redakteurin und bin sehr zufrieden mit meinem Job und der Redaktion. Ich tue das, was ich gut kann und verdiene sogar Geld damit.

    • Reply Jojo 5. Oktober 2015 at 21:27

      Wieder eine Geschichte mehr, die zeigt, dass es so der richtige Weg ist. :)
      lg jojo

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